Feedback: Einen Monat mit dem Camper alleine Reisen
Eigentlich hätte die Überschrift lauten können: Alleine als Frau einen Monat mit dem Camper unterwegs. Ich wurde gebeten nicht zu sexualisieren und nach kurzer Überlegung dachte ich mir, jaaaaa stimmt eigentlich! Ich frage mich manchmal, ob das Erstaunen einiger Menschen, dass ich alleine unterwegs bin, genauso einem Mann entgegengebracht werden würde. Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht, aber ich habe da so eine Vermutung. Auch das Klischee, dass ein Mann z.B. alleinerziehend ist, erstaunt alle mehr als es vermutlich der Fall bei einer Frau wäre. Komisch oder?! Auch ich denke leider oft in Klischees und sortiere in Schubladen. Vermutlich macht es das Denken einfacher, weil wir uns sonst über zu vieles Gedanken machen müssten. Ihr habt verstanden was ich meine, egal ob Mann oder Frau wir sind alle Menschen. Du bist du und du kannst das, weil du es kannst. Zurück zum Thema zu kommen, in der kurzen Zeit habe ich einiges über mich gelernt. Diese Erkenntnisse möchte ich mit euch teilen:
Regel Nr. 1: Bleibe Ruhig und überstürze nichts.
Wer mich kennt weiß, dass das für mich nicht selbstverständlich ist. Vermutlich werde ich es auch nicht ganz ablegen können, aber es hilft sich das nochmal zu sagen.
Regel Nr. 2: Man muss nicht alles können.
Egal was passiert, es gibt Menschen, die das können was du nicht kannst und das ist super! Blöder Kommentar von einem Touristen, was ich denn mache, wenn ein Reifen platt ist. Ich: „Dann bin ich ADAC PLUS versichert und der wechselt mir den Reifen. Ich muss das nicht können!“ Und auch wenn dachte ich mir, sollte mir das einer zeigen wie es geht, dann schaffe ich es auch (außer der Reifen wiegt mehr als ich, dann wird’s schwierig).
Regel Nr. 3: Es ist okay Hilfe zu holen/ anzunehmen.
Wenn du in eine Situation kommst, wo du merkst, du kannst es nicht alleine bewältigen (diese Einsicht sollte man zunächst erkennen), ist es (egal ob Mann oder Frau) völlig in Ordnung sich Hilfe zu holen! Wenn du etwas nicht weißt, dann frage jemanden der es weiß. Und auch das finde ich persönlich manchmal schwer und versuche es lieber alleine, was total zeitverschwenderisch und blöd ist. Hier muss ich noch an mir arbeiten.
Regel Nr. 4: Für jede Lösung gibt es ein Problem.
Natürlich nicht, es gibt für jedes Problem eine Lösung. Es gibt diverse Lösungen und auch wenn die Lösung ist, alles abzubrechen, ist das auch eine Lösung.
Regel Nr. 5: Lächeln.
Egal wer dich anspricht und ob du das verstehst oder nicht, ein Lächeln spricht alle Sprachen. Ich schwöre es! 😀
Regel Nr. 6: Angst ist eine Möglichkeit, aber für dich keine Option.
Wovor hat man denn Angst? Zunächst sollte man sich bewusst machen, welche Situation in einem Angst auslöst. Anschließend mache ich mir Gedanken wie ich diese Situation am besten bewältige, um mir diese Angst davor zu nehmen. Ich reise alleine und auch ich habe manchmal Bedenken, aber ich weiß beispielsweise, egal welchen Platz ich mir suche, sollte mir was passieren, weiß ich was ich dagegen machen kann (z.B. Pfefferspray sprühen, schreien, Gegenstände werfen, Messer auspacken ect. ) oder wo ich Hilfe holen kann (andere Camper, Häuser in der Nähe). Parke am besten so, dass du sofort wegfahren kannst. Und ganz wichtig, auf das eigene Bauchgefühl hören!
Oder: Die Situation ist glimpflich ausgegangen (ihr wisst alle was ich meine) und man hat Bedenken nochmal in solch eine Lage zu geraten. Dann mach ich es nochmal und mach es besser. Woher soll man denn alles wissen, wenn man es nicht probiert hat. Und auch alle anderen, die es wissen, haben es auch irgendwie gelernt. Ganz einfach!