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Wie alles begann

Bodenfreiheit

Wie alles begann

Tatsächlich ging alles sehr schnell. Zu dem Zeitpunkt waren wir in Berlin und Lukas hatte einen schlechten Tag. Also haben wir seinen Kumpel Moritz angerufen und haben uns im ``Freischwimmer`` getroffen. Moritz ist locker drauf und studiert irgendwas mit Pflanzen. „Kauf dir ein Auto, am Besten 4wheel Drive, schmeiß eine Matratze rein und fahr einfach mal weg!“ Lukas hatte sowas ähnliches zwar schon immer im Kopf, aber es ist nie dazu gekommen. Er musste nicht lange überlegen, die Idee war gut. Sofort kamen ihm mehrere Autos durch den Kopf geschossen. Dann sagte Lukas zu mir, ``Okay, kaufen wir uns ein Fahrzeug und machen eine Reise. Bist du dabei?`` Ich war hin und weg und konnte es nicht fassen.
Am nächsten Morgen hat Lukas bereits unsere Inspiration auf YouTube gefunden, -``The Sunnyside``. Phil und Karo waren mit ihrem Defender auf großer Panamerikana Reise.
Also machte sich Lukas auf die Suche nach einem Defender.

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Defender oder Discovery

Schnell stellte er fest, dass ein Land Rover Defender weit über unserem Budget liegt und es darüber hinaus sehr schwer werden würde einen Vernünftigen zu finden. Also hat Lukas eine Alternative aus dem Hause Land Rover gefunden, den Discovery II. Die Grundidee bestand mittlerweile darin, mit einem Geländewagen aus Deutschland zu starten und irgendwo vielleicht Offroad Abenteuer zu erleben. Ich konnte mir bis dahin rein gar nichts darunter vorstellen. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte es auch eine lange Rucksackreise nach Südostasien getan. Aber gut, besser mit dem eigenen Fahrzeug, als gar nicht. Lukas hat sich gleich auf die Suche gemacht und einen Discovery II in Berlin gefunden. Kaum Rost, gepflegt und preislich top. Dort angekommen, war das Auto verrostet und vom Platzangebot waren wir auch nicht wirklich überzeugt. Natürlich haben wir uns zu dem Zeitpunkt was anderes eingeredet, ein Discovery unterschiedet sich nicht wesentlich von einem Defender und wenn andere damit jahrelang unterwegs sind, bekommen wir das bestimmt auch für ein paar Wochen hin. Trotzdem, erstmal Finger weg, abwarten und weitersuchen.

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Die Suche geht weiter

Zwei Tage später sind wir nach Thailand geflogen. Durch die Zeitverschiebung waren wir fast täglich bis tief in die Nacht wach und haben an der kommenden Reise getüfftelt. Als Budget für das Basisfahrzeug haben wir uns auf 3.000 € geeinigt, schließlich sollte noch was für den Ausbau übrig sein. Lukas war immer noch der Allrad wichtig, ich hab es nicht verstanden. Nach ein paar Tagen Strandurlaub kam er zu mir und sagte, „ Ich hab das perfekte Auto für uns gefunden. Einen VW T4 Syncro. Er hat deutlich mehr Platz, einen Allrad und preislich werden wir da vielleicht auch fündig.“ Ich habe mich hierbei völlig auf ihn verlassen. Ich wusste, er hat ein gutes Händchen und wir werden am Ende zufrieden mit der Wahl sein. Schnell hat er einen Favoriten ins Auge gefasst, als auf Ebay Kleinanzeigen ein neues Inserat online ging. Lukas schrieb dem Verkäufer eine Nachricht. Zwei Tage später, in Deutschland angekommen, griff er noch auf dem Weg vom Flughafen nach Hause zum Hörer.
Eigentlich war der Syncro mit 4.900€ absolut nicht in unserem Budget. Aber gut, ich habe mich auf Lukas verlassen und wenn er sagt, der ist es, dann wird er das auch sein.

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Es wurde ein T4 Syncro

Der Verkäufer sagte, dass es bereits einen Käufer gibt, der aber noch eine Nacht Bedenkzeit braucht. Wir sollten uns einfach nochmal melden. Zu Hause angekommen entschieden wir, dass wir den Syncro nehmen. Lukas rief den Verkäufer nochmal an und teilte ihm mit, dass wir den Van ungesehen kaufen würden und uns noch heute ein Bahnticket buchen. Er sagte zu, somit endete unsere 12 stündige Odyssee an diesem Tag nicht in Nürnberg, sondern es sollte weiter nach Leverkusen gehen.
Etwas was wir übersehen hatten war, dass es sich um einen Benziner handelt. Irgendwie sind wir immer von einem Diesel ausgegangen, so haben wir dieses Detail übersehen. Wir haben Pros und Contras auf ein Blatt aufgeschrieben. Der T4 an sich bietet viel Platz, es ist ein Syncro mit Sperre, hat laut Anzeige kaum Rost und der Unterschied von Benzin zu Diesel entspricht in manchen Ländern umgerechnet ein paar Cent. Der Verbrauch ist natürlich deutlich höher als beim TDI, allerdings sollte der Syncro kein Alltagsauto werden. Was Lukas im Internet gefunden hat, war unser Kandidat, wohl trotz Benziner ein mögliches Schnäppchen. Also blieben wir bei unserer Kaufentscheidung. Jetzt noch abzusagen wäre ja auch echt peinlich gewesen.

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Auf nach Leverkusen

Wir kauften zwei ICE Tickets, bei den Preisen hat mir das Herz geblutet. Im Zug waren wir beide total aufgeregt, an schlafen war absolut nicht zu denken. Das Problem bei dieser spontanen Besichtigung war, dass es Freitagabend war, wir nur 2.000 € Tageslimit abheben konnten und so mit zu wenig Bargeld im Zug saßen.
Zu allem Überfluss steckte der Zug irgendwann fest, kurz vor dem Ziel fuhren wir einfach nicht mehr weiter. Na toll, da zahlt man eine Menge Geld und muss am Ende selbst zusehen wie man weiterkommt. Netterweise hat uns der Verkäufer dann von diesem Bahnhof abgeholt, damit wir nicht noch mehr Zeit verlieren. Auf der Fahrt erzählte er uns von schlecht gelaufenen Verkäufen und sagte sowas wie, „Nur Bares ist Wahres!“. Der Verkäufer war Jäger und hat den T4 hauptsächlich im Wald bewegt. Als neuen Geschäftswagen hatte er einen VW Tiguan, somit stand der T4 nur noch rum.
Er erzählte uns, dass er mal einen T3 Syncro besessen hatte und er sehr lange gesucht hat um einen rostfreien T4 zu finden.
Beim Syncro angekommen war es natürlich schon dunkel, Lukas hat sich mit einer Taschenlampe ausgestattet und begutachtete den T4. Bis auf etwas festgetrockneten Schlamm, stand der Syncro wirklich extrem gut da.

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Besitzer eines T4 Syncro

Für uns war klar, der ist es. Ein paar € Nachlass konnte Lukas dann doch noch raushandeln, nun kam der ungemütliche Teil. Wir teilten dem Verkäufer unser ``Bargeld-Problem“ mit, versicherten aber, vor Ort eine Online Überweisung zu tätigen.
Glücklicherweise war es nach kurzer Absprache mit seiner Frau okay und wir setzten gemeinsam den Kaufvertrag auf.
Gegen Ende sagte der Verkäufer „Tschüss Hugo!“ und wir mussten lachen, da wir uns den Namen „Hugo“ für unseren zukünftigen Hund überlegt haben. Nun haben wir ein Auto namens Hugo. Der schier endlose Tag hatte noch kein Ende, wir mussten ja wieder nach Hause kommen. Zum Glück wohnten Lukas Großeltern nur eine Stunde entfernt auf dem Weg Richtung Nürnberg. An eine richtige Erholung war trotzdem nicht zu denken, da wir um 1 Uhr nachts angekommen sind und um 5 Uhr wieder aufstehen mussten. Wir hatten weitere 350 km nach Nürnberg vor uns, am nächsten Tag waren wir auf eine Hochzeit eingeladen. Rückblickend können wir sagen, dass wir mit dem Kauf sehr zufrieden sind und diese Odyssee nie vergessen werden!

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Los gehts mit Instagram

„Lass uns den Umbau auf Instagram zeigen“, sagte Lukas. „Wer interessiert sich dafür?!“ waren meine Worte. Lukas erstellte einen Account mit dem „kreativen“ Namen, „Syncrovwt4“. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die einem Auto folgen. Nach ein paar Tagen und drei, vier Bildern hatten wir bereits ein paar Follower und ich war ziemlich erstaunt.
Ab da konnte ich mir langsam vorstellen, dass es wirklich eine Community und ein großes Interesse an diesem Thema gibt. Es kamen Kommentare, Likes und Nachrichten und so war man ermutigt mehr zu zeigen. „Verrückt!“, dachte ich mir. Ich hätte nicht geglaubt, dass das Thema Camping und Autos solch ein Interesse auslöst. Beides, wovon ich keine Ahnung hatte. Übrigens stand mittlerweile auch das Ziel unserer Reise fest, in drei Monaten, für drei Monate nach Marokko.
Marokko klang abenteuerlich, schließlich war das bereits Afrika. Es ist warm, wie wir gelesen hatten ein Offroadparadies und wir hatten beide absolut eine Ahnung was uns erwartet, genau richtig! Von der Idee bis zur Umsetzung und dem Umbaubeginn vergingen keine vier Wochen. Spontan passieren oft halt doch die besten Dinge!

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